Die gewöhnliche Bitterwurz (Gentiana lutea) ist eine mehrjährige krautige Pflanze aus der Familie der Enziangewächse (Gentianaceae). Sie ist in den Gebirgen Europas, vor allem in den Alpen, Pyrenäen und Karpaten, heimisch.
Die gewöhnliche Bitterwurz kann eine Höhe von bis zu 1,5 Metern erreichen. Sie bildet eine kräftige, lange Pfahlwurzel aus, von der aus mehrere aufrechte Stängel wachsen. Die gegenständig angeordneten, grünen, lanzettlichen Blätter sind bis zu 20 cm lang.
Die Pflanze blüht von Juni bis August mit großen gelben Blüten, die trichterförmig und fünfzählig sind. Die Blüten sind in doldenartigen Blütenständen angeordnet und duften intensiv. Nach der Bestäubung durch Insekten entwickeln sich kleine Kapseln mit zahlreichen Samen.
Die gewöhnliche Bitterwurz wächst bevorzugt auf feuchten, kalkhaltigen Böden in Höhenlagen zwischen 500 und 2500 Metern. Sie benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort.
Die Pflanze ist bekannt für ihre bitteren Wurzeln, die toten Hautstellen sehr gut desinfizieren können. In der traditionellen Medizin werden die Wurzeln daher bei Hautverletzungen und entzündlichen Hauterkrankungen eingesetzt. Sie werden auch zur Herstellung von Magenbitter verwendet.
Die gewöhnliche Bitterwurz ist geschützt und darf in vielen Ländern nicht wild gesammelt werden. In Gärtnereien und Apotheken sind jedoch Kultursorten erhältlich, die im Garten angepflanzt werden können.
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